Japanknigge, Lektion 1

Japanknigge, Lektion 1

In Kürze treffen unsere japanischen Mitstreiterinnen, Kartenzeichnerinnen, Programmierer und Assistenten in Frankfurt ein. Werden wir die kulturelle Schlucht gemeinsam überwinden? Schließlich herrschen im gesellschaftlichen Umgang unserer japanischen Freunde gänzlich andere Verhaltensregeln! Wir sollten schleunigst diesen Knigge lernen:

Lektion 1: Begrüßung

Traditionell wird sich in Japan nicht die Hand gereicht. Stattdessen verbeugt man sich vor seinem Gegenüber. Bei Männern sollten die Hände auf den Oberschenkeln ruhen und mit dem Oberkörper eine Linie bilden. Bei Frauen werden die Hände vor dem Körper übereinandergelegt. Es gibt verschiedene Stufen der Verbeugung: Je größer die Höflichkeit ist, die man seinem Gegenüber entgegenbringen will, desto tiefer verbeugt man sich. Im Berufsleben ist die 45°-Verbeugung unter Japanern üblich; für Ausländer sind die Regeln weniger streng. Es genügt, wenn Sie mit einem deutlichen Nicken eine Verbeugung andeuten. Sie werden zwar auch Japaner sehen, die die Hand zur Begrüßung reichen, gerade im Umgang mit Ausländern, aber dies ist nicht die Regel. Wenn Sie unsicher sind, warten Sie die Reaktion Ihres Gegenübers ab.

In Japan gibt es ein bestimmtes Reglement für Anreden. Die Standard-Anrede ist ein an den Nachnamen angehängtes „san“. Eine Stufe höflicher, und standardmäßig in E-mails verwendet, ist das Suffix „sama“. Beachten Sie jedoch: Spricht man mit Außenstehenden über die eigene Familie oder auch die eigene Firma, werden für die Personen aus der eigenen Gruppe keine Höflichkeitsanreden verwendet.

Vor allem im Berufsleben ist es unhöflich, fremde Mitarbeiter aus anderen Firmen direkt anzusprechen. Man sollte warten, bis man einander vorgestellt wird, wobei in der Regel ein im Firmenrang niedriger Mitarbeiter seine Kollegen, angefangen beim Ranghöchsten, dem Gegenüber vorstellt.

Quelle: Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan

40grad verbeugung60grad

Toyota-Konzernchef Akio Toyoda entschuldigt sich während einer Pressekonferenz im Jahr 2010 für eine Serie von Negativschlagzeilen (klemmendes Gaspedal) bei seinen Mitarbeitern.