Lass dich überraschen

Takayama steigt aus dem Verkehrsnetz aus

„Interessant ist hier für mich tatsächlich dieses S-Bahn-System gewesen, das ein Konglomerat von Städten zu einem metropolen Raum verbindet, das ganz selbstverständlich als ein Pendlerraum und Industrieraum wahrgenommen wird, der aber in den Köpfen der Menschen kulturell auseinanderfällt. Das S-Bahnsystem überbrückt das natürlich auf eine wunderbare Weise und deswegen haben wir das als Instrument genommen und gesagt. Fahr diese Strecken doch nicht nur ab, sondern steig doch mal aus, lass dich überraschen, lass dich „evakuieren“ aus,deinem Alltag, deinen Routinen.“

„Normalerweise kauft man bei uns im Theater eine Karte, da hat man dann Geld dafür bezahlt, da steht dann drauf „Dienstag 19:30“ und dann kommt man auch, sonst ärgert man sich ja, dass man dafür Geld ausgegeben hat. Jetzt hat man ein Projekt, wo man eigentlich nur im Internet eine Information besorgen und ein RMV-Ticket besorgen muss. Diese Form von Unverbindlichkeit ist natürlich auch eine Vision von Theaterleuten, auch ohne diese Verabredung „och, 19:30h sind wir dann alle mal ein Publikum und ihr spielt uns alle mal was vor“ – das ist natürlich auch ein Traum von Freiheit in der Kunst.“

Matthias Pees im SWR-Interview